Armbrustschießen erinnert die meisten wahrscheinlich eher an Wilhelm Tell als an eine moderne Sportart. Doch seit dem legendären Apfelschuss hat sich die Armbrust von ihrem Einsatz bei der Jagd und der Stadtverteidigung im Mittelalter zu einem wahren Hightech-Sportgerät entwickelt.
Die Armbrust ist im Prinzip ein horizontal auf einer Mittelsäule montierter Bogen, der es dem Schützen durch eine Rückhaltevorrichtung für die Sehne ermöglicht, die Waffe ohne Anstrengung gespannt zu halten und dadurch lange und genau zu zielen. Durch geeignete Konstruktion (stärkere Bögen) kann die Armbrust erheblich mehr Energie speichern und auf ein Projektil übertragen, als es einem Bogenschützen durch bloße Armkraft möglich ist. Heute kommen bei Armbrüsten mit hoher Beschleunigung vorwiegend Pfeile aus modernen Werkstoffen wie Aluminium oder Carbon mit bis zu 55 cm (22 Zoll) Länge zum Einsatz.
Die Sparte Armbrustschießen beim SVE Burgdorf wurde im Sommer 2018 von 4 Personen gegründet.
Damit die notwendigen Genehmigungen erteilt wurden, galt es im Vorfeld eine Reihe von Hürden zu überwinden. Da es in unserer Region keine einzige genehmigte Outdooranlage für das Armbrustschießen gab, wurde von einem Sachverständigen ein entsprechendes Gutachten mit den erforderlichen Rahmenbedingungen erstellt. Dieses Gutachten wurde dann als Grundlage für die behördliche Genehmigung herangezogen. Selbstverständlich steht bei dieser Sportart die Sicherheit an erster Stelle. Daher sind auch umfangreiche Sicherungsmaßnahmen erforderlich.
Am 04. Mai 2019 wurde die Armbrustschießanlage offiziell in Betrieb genommen. Seither trifft sich eine mittlerweile größer gewordene Personengruppe 14-tägig am Samstag, um diese Sportart auszuüben. Bei uns kann mit jeder Art von Armbrust (Recurve, Traditionell, Pistolen oder Compound) geschossen werden. Einzig das Zuggewicht ist auf maximal 175 Ibs begrenzt. Mittlerweile nehmen Einzelpersonen eine durchaus längere Anfahrt in Kauf, um dieses Hobby ausüben zu können.